Solidarische Ökonomie
Unser Bundesverband, das NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation, war 2006 Mitträger des Kongress "Wie wollen wir wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus" in Berlin.
Diese andere Wirtschaftsweise ist ein Kernthema der Arbeit des NETZ-Landesverbandes Berlin-Brandenburg. Dazu gehören unsere Aktivitäten im Genossenschaftsbereich und die Radiosendung Geld oder Leben zu Solidarischer Ökonomie in Berlin-Brandenburg (zu beidem gibt es eigene Bereiche auf dieser Website), sowie die Seminare, die wir im Rahmen unserer Kooperation mit dem August Bebel Institut anbieten. So fand dort am 01.11.2014 das Tagesseminar Solidarisch Wirtschaften – Ideen, Beispiele und Ambivalenzen statt, Referentin: Elisabeth Voß.
Der Kongress 2006
Für den internationalen Kongress "Wie wollen wir wirtschaften? Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus" im November 2006 in Berlin hatten sich unter der Trägerschaft der Bewegungsakademie eine Reihe von Organisationen als MitträgerInnen und UnterstützerInnen zusammen getan. ReferentInnen aus aller Welt haben Beiträge zur Dokumentation des Kongresses beigesteuert. Diese erschien 2008 im VSA-Verlag und ist mittlerweile auch online veröffentlicht. Der Begriff "Solidarische Ökonomie" hat seit dem Kongress einen großen Bekanntheitsgrad in Deutschland erfahren.
Der Kongress hatte zwei Anliegen: zum einen die Bandbreite der Akteure Solidarischer Ökonomien sichtbar zu machen, und zum anderen zu verdeutlichen, dass soziale Bewegungen und ökonomische Projekte zusammen gehören und zwei Seiten einer Medaille darstellen.
Der Kreis der MitträgerInnen zeigte die Breite der Vernetzungs- und Unterstützungsstrukturen anderen Wirtschaftens. Hierzu gehörten die älteren Akteure der Alternativen Ökonomien der 1970/80er Jahre wie Theoriearbeitskreis Alternative Ökonomie (TAK AÖ) in der Arbeitsgemeinschaft Sozialpolitischer Arbeitskreise (AG SPAK) und das NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation. Auch der politische Förderfonds Netzwerk Selbsthilfe und die CONTRASTE - Monatszeitung für Selbstorganisation gehören zu dieser Projektegeneration.
Das Kommuja-Netzwerk politischer Kommunen und das Mietshäuser Syndikat sind Zusammenschlüsse von Projekten, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Weltladen Dachverband Branchenverbände. Die innova eG bietet projektbezogene Fortbildung und Unterstützung für Genossenschaften an, ein weiterer Bildungsträger ist die Verdener Umweltwerkstatt. Mit Bildung und Forschung, unter anderem auch im Bereich der Solidarischen Ökonomie, befassen sich die Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und das Berliner Technologie Netzwerk (TechNet), sowie die Bundeskoordination Internationalismus (buko) und das Forschungs- und Dokumentationszentrum Lateinamerika (FDCL).
Projekte im Süden und Bewusstseinsbildung im Norden unterstützt die Aktion Selbstbesteuerung (asb). Politische Akteure sind der DGB Berlin-Brandenburg und das Netzwerk Grundeinkommen, sowie das globalisierungskritische Netzwerk Attac. Als internationaler Zusammenschluss war das Europäische Netzwerk für ökonomische Selbsthilfe und lokale Entwicklung (EuroNet) ebenfalls am Kongress beteiligt.
(Die Ausführungen zum Kongress basieren auf dem Kapitel "Vernetzungszusammenhänge, Verbände und Unterstützungsstrukturen" des "Wegweiser Solidarische Ökonomie" von Elisabeth Voß, 2010 herausgegeben von unserem Bundesverband im AG SPAK Verlag).
Die Dokumentation des Kongresses erschien im VSA Verlag und kann auch online (unter "Leseprobe") abgerufen werden:
Sven Giegiold, Dagmar Emshoff (Hrsg.): Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus
Da die Kongress-Website leider nicht mehr existiert, haben wir das Kongress-Programm online gestellt.