NETZ BBRADIOGENOSSENSCHAFTEN
 

Griechenland

Selbstverwaltete Betriebe und Projekte

Thessaloniki: Besetzte Fabrik Vio.Me

Die ehemalige Baustoff-Fabrik in Thessaloniki ist in der Hand der Arbeitenden, die sie 25 mal gegen drohende Zwangsversteigerung verteidigen mussten. Das Kollektiv produziert heute ökologische Reinigungsmittel.

Jetzt (Februar 2023) wurde bekannt, dass das Grundstück "klammheimlich an einen Fonds" verkauft wurde.

April 2023: 10 Jahre Selbstverwaltung, 10 Jahre Kampf für eine Gesellschaft ohne Chef.

Mehr beim GSKK

#defendviome

21.09.2023: VIOME ist akut bedroht: "Wie die Arbeiter betonen, ist dies das erste Mal in all den Jahren, in denen die Fabrik in Betrieb ist, dass eine Besatzung kommt, um das Gelände abzusperren. Gleichzeitig machen sie deutlich, dass die Verteidigung des Geländes um jeden Preis erfolgen wird und rufen die Bevölkerung zu einer dynamischen Präsenz auf, um die Bewegung der Solidarität mit SE VIOME zu stärken."

https://www.labournet.de/interventionen/solidaritaet/metalleutiki/

Wir möchten, dass unsere Botschaft die Menschen auf dem ganzen Planeten erreicht:

Hände weg von VIOME!

Die große Solidaritätsbewegung wird jede „Investition“ und jede Zwangsräumung stoppen! Bei jedem Schritt, den sie machen, werden wir ihnen entgegentreten!

Wir rufen euch auf zur internationalen Solidaritätswoche für die VIOME mit dem Ziel, einen Schutzwall aufzubauen.

Soliaufruf als pdf HIER.

Mehr beim Solikomitee GSSK

  • Die selbstverwaltete Fabrik VIO.ME braucht Unterstützung.
  • Vom 28. bis 30. Oktober 2016 hat Vio.Me zum Second Euromediterranean "Workers Economy" Meeting (nur noch im Internet-Archiv) eingeladen. Aus Berlin fuhr unter anderem eine Soli-Reisegruppe dorthin, an der für das NETZ auch Elisabeth Voß teilnahm.

Thessaloniki: Klinik der Solidarität

Selbstverwaltet und unbezahlt behandelt ÄrztInnen und Pflegekräfte - unterstützt von weiteren HelferInnen - Menschen, die keine Möglichkeit haben, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Griechische Website mit Informationen auf deutsch und Solidaritäts-Projekt in Österreich und Beschreibung auf deutsch

Thessaloniki: Pervolarides

Eine Gruppe von Erwerbslosen organisiert Gemüse, Obst und Fisch für sich selbst und für die Nachbarschaft. Sie arbeiten auch mt Flüchtlingen zusammen. Aktuell bauen sie eine Imkerei-Kooperative auf.

Mehr Informationen zu Pervolarides:

Athen: Das beste Hotel Europas

Das City Plaza Hotel, mitten in Athen, ist besetzt. Die AktivistInnen, die unbezahlt dort arbeiten, haben damit Wohnraum für 400 Flüchtlinge geschaffen, fast die Hälfte davon sind Kinder. Sie werden von einem breiten Netzwerk aus Einzelpersonen und Organisationen unterstützt. Mehr HIER

Athen: Welcommons

Eine Flüchtlingsunterkunft im Aufbau, ebenfalls im Zentrum von Athen. Es werden Freiwillige gesucht, die vor Ort unterstützen: Mehr HIER

Nachbarschafts- und Arbeitslosenzentrum Perama

Die Hafenstadt Perama liegt in der Nähe von Athen, nicht weit von Piräus. Infos: „Besuch im sozialen Zentrum Perama“ im Bericht der gewerkschaftlichen Solireisegruppe 2016 (pdf Seite 16), Reisebericht der Solireisegruppe (2015) und Solidaritäts-Website (Stand 2014)

Mehr Infos zu Perama:

Kreta: Becollective

Das Becollective erntet Oliven auf brachliegenden Feldern und stellt daraus Soli-Olivenöl her. Soli deshalb, weil ein Großteil der Einnahmen in eine Kasse zur rechtlichen Unterstützung von AktivistInnen geht. Website auf englisch/deutsch/griechisch

Soli-Olivenöl kaufen: In Berlin bei der Schnittstelle oder bundesweiter Versand durch Cafe Libertad und el rojito.

KollektivistInnen des Becollective waren als Studiogäste bei unserer Radiosendung Geld oder Leben:

  • Mi., 29.10.2014: Elli und Alex sprechen über das Kollektiv und über aktuelle Entwicklungen von vio.me
  • Mi. 27.06.2012: Stephan Heidbrink zum Thema Öl in das Getriebe der Bewegung: Beitrag nachhören

Kurzfilm von 2013 über die Becollective-Öl-Produktion auf vimeo.

Zeitung der Redakteure

in genossenschaftlicher Selbstverwaltung: Griechische Website und taz-Artikel vom 13.01.2013: Wer erbt die Leser?

  • Zur aktuellen Situation der Zeitung der Redakteure war am Mi. 07.05.2014, Redakteurin Afrodite Tziantzi bei unserer Radiosendung Geld oder Leben: Beitrag nachhören

Netzwerk DICTIO

DICTIO versteht sich als Netzwerk für politische und soziale Rechte. Es engagiert sich insbesondere in der Solidarität mit Geflüchteten. Am 26.01.2015 gab Nikos Giannopoulos von Dictio ein Interview zur Wahl in Athen (deutsche Untertitel).

Englische Website von DICTIO

Netzwerk Solidarity4all

Zur politischen Bedeutung der Solidaritätsbewegungen und selbstverwalteter Projekte schrieb Christos Giovanopoulos, Mitgründer von Solidarity4all, im August 2016 in der Zeitschrift Luxemburg den Beitrag Mehr als Helfen und Organisieren. Von Solidarity For All zum Aufbau materieller Macht.

SoliOli-Kampagne

Gemeinsam mit Solidarity4all hat eine Initiative mit solidarökonomischen KooperationspartnerInnen im Sommer 2016 damit begonnen, als SoliOli-Kampagne in Berlin Olivenprodukte von griechischen Kooperativen unter die Leute zu bringen. Mittlerweile wurde eine Genossenschaft gegründet, die jedes Jahr eine Kampagne durchführt. Auch das NETZ BB ist unterstützt die Kampagne.

 

Vernetzung und Solidarität

16.07.2015, Aufruf "Nicht in unserem Namen!": Wir sind bestürzt über die jüngsten Entwicklungen der EU-Politik gegenüber Griechenland und stellen fest, dass das deutsche Diktat von Brüssel ein Anschlag auf die Demokratie in Europa ist und dass wir uns schämen, dass ein solcher Anschlag erneut, nach 1914 und 1939/40, von deutschem Boden ausgeht und deutsche Herrschaftsansprüche ihm zugrunde liegen ... Hier weiterlesen

Im Bündnis Griechenlandsolidarität haben sich viele Soligruppen vernetzt. Sie möchten Gegenöffentlichkeit schaffen und dem Zerrbild, das die Medien verbreiten, etwas entgegensetzen. Unter anderem gehört dazu auch das Berliner Bündnis Griechlandsolidarität.

Eine gewerkschaftliche Reise- und Solidaritätsgruppe unternimmt seit 2012 jedes Jahr im Herbst mindestens eine Solidaritätsreise nach Griechenland, und lädt regelmäßig griechische FreundInnen und GenossInnen nach Deutschland ein.

Die Initiative Respekt für Griechenland möchte die innergesellschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik gegenüber Griechenland verstärken.

Im Berliner Forum Griechenlandhilfe setzt sich eine Gruppe Berliner Griechen und Deutsche gemeinsam für deutsch-griechische Solidarität ein.

  • Am Mi., 12.12.2012 sind Triantafillia Thiesing-Kostopoulou und Heiner Legewie vom Berliner Forum Griechenlandhilfe als Studiogäste bei unserer Radiosendung Geld oder Leben: mp3-download (27,4 MB), der Hinweis, die Datei sei defekt, ist falsch. Sie kann evtl. nicht online gehört, aber runtergeladen werden mit "Datei speichern".

 

Widerstand gegen die Privatisierung des Wassers

Wasser ist Leben - das Leben ist unverkäuflich!

Seit Dezember 2016 gibt es eine Petition: Stoppt die Wasserprivatisierung in Griechenland! HIER unterschreiben

Hier gibt es Informationen auf Englisch: www.savegreekwater.org/en

Bewegung SOSteToNero ("Rettet das Wasser"): http://sostetonero.blogspot.de

In Thessaloniki organisierte die BürgerInneninitiative Bewegung 136 im Mai 2014 ein Referendum gegen die Privatisierung des Wassers. Berichte von Ulrike von Wiesenau in der Neuen Rheinischen Zeitung und bei Ossietzky.

Solidaritätsaktion des Berliner Wassertisch vom 03. bis 05.04.2014 in Thessaloniki zur Vorbereitung des Wasser-Volksentscheids am 18.05.2014, Bericht von Klaus Kittsteiner bei: WasserInBürgerhand!

 

Entschädigung für die Opfer des Nationalsozialismus

Am 10. Juni 1944 wurden 218 Dorfbewohner in Distomo, einem kleinen Ort mitten in Griechenland, von einer SS-Polizeieinheit ermordet. Die Täter des Massakers wurden nie bestraft. Nach einem Urteil des höchsten griechischen Gerichts Areopag im Jahre 2000 müsste Deutschland eine Entschädigung von umgerechnet 28 Millionen Euro zahlen. Der AK Distomo fordert die sofortige Zahlung an die Überlebenden und Angehörigen des Massakers von Distomo sowie die Entschädigung aller Opfer des Nationalsozialismus. Hier gibt es weitere Informationen zu Distomo.

Die Deutsche Bahn verdiente an der Deportation von über 58.000 griechischen Juden Millionenbeträge. Einschließlich der seit 1943 aufgelaufenen Zinsen sind es 89 Millionen 455 Tausend und Zweihundertundachtzig Euro. Die Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung" und die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki fordern von der Deutschen Bahn AG und ihrer Eigentümerin, die verzinsten Fahrtkosten für die Massendeportationen aus Griechenland nach Auschwitz und Treblinka in vollem Umfang, ohne Umwege und unverzüglich an die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki zurückzuerstatten. Die Forderung kann hier unterzeichnet werden.

 

Weitere Informationen

Ein breiter HerausgeberInnen-Kreis veröffentlicht seit Anfang April 2015 die Zeitung FaktenCheck:Hellas, heute Faktencheck:Europa, um angesichts von Stammtischparolen und demagogischer Propaganda eine demokratische Gegenöffentlichkeit zu schaffen.

In einem knapp 10-minütigen Video von Campact stellen Prof. Dr. Till van Treeck, Margarita Tsomou, Ulrike Herrmann, Harald Schumann und Prof. Dr. Gesine Schwan den Lügen und der Hetze gegen "die Griechen" Fakten und Argumente entgegen, und entlarven die undemokratische und autoritäre deutsche Politik: Hier anschauen (Juli 2015)

Elisabeth Voß: Aus Not und Widerstand geboren - Selbstorganisation in Griechenland in Zeiten der Krise, in: CONTRASTE - Monatszeitung für Selbstorganisation, Nr. 340 Januar 2013

Lisa Mittendrein: Solidarität ist alles, was uns bleibt. Solidarische Ökonomie in der griechischen Krise, AG SPAK Verlag, 2013

Informationen zur Situation in Griechenland im LabourNet und bei der AG Friedensforschung

Faschismus Inc: Film von Aris Chatzistefanou und Katerina Kitidi, online ansehen: griechisch mit (u.a.) engl. Untertiteln

Und hier noch etwas Leichtes, trotz allem: Känguru zur Schuldendebatte (Marc-Uwe Kling).

 

Genossenschaftliche Selbstverwaltung

Das NETZ engagiert sich in besonderem Maße im Genossenschaftwesen, und hat - mit verschiedenen KooperationspartnerInnen - eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt:

2012 Zum Internationalen Jahr der Genossenschaften.

2012 Zur Cooperativa Cecosesola in Venezuela.

2013 zum Genossenschaftsverbund Mondragón im spanischen Baskenland.

2014 zu selbstverwalteten Betrieben und Projekten in Griechenland.