NETZ BBRADIOGENOSSENSCHAFTEN
 

Arbeit

Das Zusammenspiel von menschlicher Arbeit und Natur schafft die Grundlagen des Lebens. Dabei sind im Zuge der kapitalistisch dominierten Entwicklung* die natürlichen Lebensgrundlagen immer mehr zerstört worden. Im Globalen Süden können Viele schon heute nicht mehr überleben, die Folgen sind jedoch zunehmend auch im Globalen Norden spürbar. Ebenso systematisch zerstört werden arbeitende Menschen. Ihre Körper werden vernutzt, ihre Seelen gedemütigt, und die wunderbare menschliche Fähigkeit zu kreativer Tätigkeit wird missbraucht.

* Kritische Auseinandersetzungen mit "Entwicklung" finden sich im "Pluriversum - ein Lexikon des Guten Lebens für alle".

Im Herbst 2023 hat das NETZ BB gemeinsam mit docfilm42 eine Dokumentarfilmreihe zum Thema "Arbeit" in der Regenbogenfabrik gezeigt, gefördert voin der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

Zum Abschluss hat Elisabeth Voß einen Beitrag in der Februar-Ausgabe 2024 der Berliner Umweltzeitung DER RABE RALF veröffentlicht (die Zeitung braucht Unterstützung!):

Ausbeutung, Gegenwehr und Alternativen

Auch erschienen in der Freitag Community, bei Pressenza und im untergrundblättle.

Hier ein Beitrag vom 26.10.2023 von Elisabeth Voß zur Filmreihe in der Freitag Community.

Die Filme

Unter jeder Film-Kurzbeschreibung gibt es einen Link zum Film auf der Plattform unseres Projektpartners docfilm42. Von dort aus wird auf die jeweilige Online-Quelle verwiesen, wo der Film angeschaut werden kann.

Taste of Hope (Geschmack der Hoffnung)

Mi. 13.09.2023, 20h

71 Min. / frz. mit deutschen UTs / 2019 / Regie: Laura Coppens

Filmgespräch mit Laura Coppens, Moderation Eberhard Spreng (docfilm 42)

Die Arbeiter einer selbstverwalteten Teefabrik beschliessen, allem zum Trotz, nach ihren eigenen Regeln zu spielen. Es stellt sich aber die Frage, wie man im weltweit herrschenden rücksichtslosen Wettbewerb und Streben nach Profit planen, arbeiten und überleben kann. Einen Tag nach dem anderen, zum Beispiel. In einer Welt, die vom Profitdenken und den Gesetzen der Ausbeutung Schwächerer beherrscht wird, bietet der Film buchstäblich eine Reihe alternativer Möglichkeiten, unsere Zukunft sowie die Mittel und Werkzeuge ihrer Gestaltung neu zu erdenken. Dies ist keine leichte Aufgabe, aber wie der Taste of Hope sorgfältig und präzise zeigt, ist noch vieles machbar, wenn wir unser Verhältnis zu Produktion und Arbeit ändern.

Anstatt auf grosse Gesten oder politische Aussagen konzentriert sich die Regisseurin auf die Arbeit mit der Kamera und einen durchdachten Schnitt, um zu verstehen, wie man neue Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Existenz miteinander verknüpfen kann. Das Ergebnis ist eine meisterhaft gestaltete Übung in Beobachtungsfähigkeit. Ein kleines Handbuch der Selbstverteidigung und des Widerstands gegen den Neoliberalismus, der sich nichts sehnlicher wünscht, als dass sich die Arbeiter weiter buckeln. In der Tat ein Vorgeschmack auf Hoffnung.

Den Film haben wir zum Auftakt unserer Dokumentarfilmreihe vorab gemeinsam mit docfilm42 im Rahmen der Dokumentarfilmtage LETsDOK in der Regenbogenfabrik gezeigt.

Filmbesprechung in GWR 442 Oktober 2019 und im Schattenblick

HIER geht es zum Film "Taste of Hope" bei docfilm42.

Regeln am Band bei hoher Geschwindigkeit

Mi. 01.11.2023, 20h

92 min. / Deutsch, Rumänisch, Polnisch, Russisch (OmU / deutsche UTs) / Deutschland 2020 / Regie: Yulia Lokshina

Filmgespräch mit Yulia Lokshina, Moderation Susanne Dzeik (docfilm42)

In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische Leiharbeiterinnen des größten Schweineschlachtbetriebs des Landes ums Überleben – und Aktivistinnen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. Zur gleichen Zeit proben Münchener Gymnasiast*innen das Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu.

Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt der Film in unterschiedlichen Fragmenten über Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland.

HIER geht es zum Film "Regeln am Band bei hoher Geschwindigkeit" bei docfilm42.

Der laute Frühling – Gemeinsam aus der Klimakrise

Mo. 20.11.2023, 20h

62 min. / Deutsch / Deutschland 2022 / Regie: Johanna Schellhagen

Filmgespräch mit Johanna Schellhagen, Moderation Elisabeth Voß (NETZ BB)

Seit Beginn der UN-Klimakonferenzen im Jahr 1992 sind die jährlichen CO2-Emissionen nicht zurückgegangen. Vielmehr haben sie um über 60 % zugenommen. - Warum?

Und vor allem: Wie können wir den Klimawandel aufhalten?

In der globalen Klimabewegung setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir einen Systemwechsel brauchen.
In "Der laute Frühling" schauen wir mit Hilfe von animierten Sequenzen in die Zukunft und beschreiben, wie jene tiefgreifende gesellschaftliche Transformation, die wir brauchen, aussehen könnte.

HIER geht es zum Film "Der laute Frühling" bei docfilm42.

work hard – play hard

Di. 28.11.2023, 20h

90 min. / Deutsch / Deutschland 2011 / Regie: Carmen Losmann

Filmgespräch mit Carmen Losmann, Moderation Eberhard Spreng (docfilm42)

Das Streben nach Gewinnmaximierung und grenzenlosem Wachstum hat die Ressource Mensch entdeckt. Carmen Losmann hat einen zu tiefst beunruhigenden Film über moderne Arbeitswelten gedreht. Die Grenzen zwischen Arbeit und Lifestyle sollen verschwinden.

Bei Auswahl, Motivation und Training der Mitarbeiter*innen von Morgen wird nichts dem Zufall überlassen. Selbstoptimierung steht auf dem Programm. Der Film heftet sich an die Fersen einer High-Tech-Arbeiterschaft, die hochmobil und leidenschaftlich ihre Arbeit zum Leben machen soll. Einen Chef brauchen die modernen Mitarbeiter nicht mehr, den hat man ihnen schon längst ins Gehirn programmiert. Selbst moderne Büroarchitektur hat nur ein Ziel, den Mitarbeiter*innen und seine Leistung zu optimieren.

HIER geht es zum Film "work hard - play hard" bei docfilm42.

Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora

Mi. 06.12.2023, 20h

78 min. / Deutsch / Deutschland 2019 / Regie: LasOtras – FrauenLesben-FilmCollectif Berlin

Filmgespräch mit Christine Lamberty, Moderation Elisabeth Voß (NETZ BB)

Die "Rote Zora" war in den 1970er und 1980er Jahren eine militante Frauengruppe in der BRD, die sich klandestin organisierte. Entstanden ist die feministische Gruppe aus dem Kontext der Revolutionären Zellen. Ihre Aktivitäten richteten sich u.a. gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen, gegen Gen- und Reproduktionstechnologien, Bevölkerungspolitik und internationale Ausbeutungsbedingungen als Ausdruck patriarchaler Herrschaft. Zentral waren die Selbstermächtigung der FrauenLesben und der Bruch mit der zugeschriebenen Friedfertigkeit.

Erzählungen von verschiedenen Zeitzeuginnen, Interviews mit einer Historikerin und ehemaligen Zoras lassen die Geschichte der "Roten Zora" und der damaligen Frauenbewegung wieder lebendig werden. Historische Aufnahmen der Frauen- und Studentinnen*bewegung in der BRD bringen Erinnerungen an die damaligen Kämpfe zurück. FrauenLesben aus anderen Ländern berichten über ihre Begegnung mit dieser Politik heute.

HIER geht es zum Film "Frauen bildet Banden" bei docfilm42.

Gemeinsam mit docfilm42 e.V. hat das NETZ BB im Herbst 2023 mit einer Reihe von Dokumentarfilmen zum Thema „Arbeit“ die Wertschätzung der Arbeitenden und ihre Würde in den Fokus gerückt. In den Veranstaltungen in Berlin wurden mit den Filmemacherinnen und den Zuschauer*innen die verschiedenen in den Filmen angesprochenen Facetten von Arbeit diskutiert.

Die Filme werden im Kino der Regenbogenfabrik gezeigt, in Berlin-Kreuzberg, Lausitzer Straße 21a.

Wir dort üblich ist der Eintritt frei, es wird jedoch um Spenden gebeten. Diese sind erforderlich, um die Raumkosten zu decken und auch die Arbeit der Beteiligten mit einem Honorar zu würdigen.

Termine und Filme: Übersicht

Mi. 01.11.2023, 20h: Regeln am Band bei hoher Geschwindigkeit

92 min. / Deutsch, Rumänisch, Polnisch, Russisch (OmU / deutsche UTs) / Deutschland 2020 / Regie: Yulia Lokshina / Filmgespräch mit Yulia Lokshina, Moderation Susanne Dzeik (docfilm42)

VERSCHOBEN: Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora

Die für Mo., 13.11. geplante Filmvorführung muss wegen Erkrankung auf Mi. 06.12.2023 verschoben werden, s.u.

Mo. 20.11.2023, 20h: Der laute Frühling – Gemeinsam aus der Klimakrise

62 min. / Deutsch / Deutschland 2022 / Regie: Johanna Schellhagen / Filmgespräch mit Johanna Schellhagen, Moderation Elisabeth Voß (NETZ BB)

Di. 28.11.2023, 20h: work hard – play hard

90 min. / Deutsch / Deutschland 2011 / Regie: Carmen Losmann / Filmgespräch mit Carmen Losmann, Moderation Eberhard Spreng (docfilm42)

Mi. 06.12.2023, 20h: Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora

78 min. / Deutsch / Deutschland 2019 / Regie: LasOtras – FrauenLesben-FilmCollectif Berlin / Filmgespräch mit Christine Lamberty, Moderation Elisabeth Voß (NETZ BB)

Die Veranstaltungsreihe wurde gefördert von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt - wir bedanken uns für die Unterstützung!

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